Am Stadtrand von Solothurn liegt die idyllische Verenaschlucht. Den Kern der Schlucht bildet die lichte Erweiterung am nördlichen Schluchteingang (auf Rüttener-Seite) mit der Verena- und der Martinskapelle, dem Eremitenhäuschen, der Ölberg- und der Magdalenengrotte. Hier, in der Einsamkeit, lediglich umgeben von Heiligenfiguren aus Holz und Gips, leben seit 1588 ohne Unterbruch Einsiedler-Mönche. Ursprung dieser religiösen Inszenierung ist die Legende der heiligen Verena, die in einer Höhle in der Waldschlucht gelebt haben soll:
Nach der Enthauptung ihres Verlobten Viktor reiste Verena nach Salodurum. Unweit der Stadt fand sie in einer engen Waldschlucht Unterkunft, wo sie während langer Jahre weilte und Kranke pflegte. Eines Tages, als sie müde den Heimweg durch die dunkle, regennasse Schlucht suchte, glitt sie aus. Eine klitzekleine Öffnung in der Felswand, in der ihre Hand im letzten Moment noch Halt fand, rettete ihr Leben. Bis heute haben viele Menschen, um Heilung flehend, ihre Hand in die Öffnung gehalten.
Der romantische Weg führt durch den Wald und ist gesäumt von Findlingen, die von den Gletschern erzählen, die hier einst die Landschaft formten. In den Fels gehauene Gedenktafeln erinnern an verdienstvolle Solothurner Persönlichkeiten. Der Weg verläuft dem Verenabach entlang – über eine Holzbrücke hier, über einen Steg dort. Mit den hohen Felsen als Kulisse wirkt die Schlucht geheimnisvoll und märchenhaft – und ist auch bei grösster Hitze angenehm kühl. Die wunderschönen Wasserschwellen, die Grotten und Höhlen machen die Verenaschlucht zu einem einmaligen Kraftort Solothurns.