Bei einer Fahrt durch das obere Lüsseltal fallen einem in der Gemeinde Beinwil sogleich die zwei Wasserräder der Hammerschmiede ins Auge, die sich munter drehen. Seit Jahrhunderten liefert an dieser Stelle die Lüssel die notwendige Energie zum Schmieden. Die «Schmitte» Beinwil, die offiziell erstmals im 17. Jahrhundert erwähnt wird, gehört zu einer der letzten funktionstüchtigen Hammerschmieden der Schweiz und steht deshalb unter Heimatschutz. Das grössere der beiden Wasserräder treibt einen grossen Schmiedehammer und einen Schleifstein an. Das kleine Rad hält einen Blasebalg in Bewegung, dessen Luft die Kohle in der Esse zum Glühen bringt. Noch bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts ging in Beinwil ein Schmied seinem Handwerk nach, das heisst, er beschlug Pferde und reparierte Werkzeuge für die einheimischen Bauern. Die erste Nachricht über die Hammerschmiede Beinwil stammt aus dem Jahr 1693. Die Schmiede gehörte zum Besitz des Klosters Beinwil. Im Kloster selber residierte zu dieser Zeit zwar nur noch ein Statthalter, während die Klostergemeinschaft 1648 nach Mariastein übergesiedelt war. Doch in der Schmiede wurde weiterhin für die Pächter der zahlreichen Klosterhöfe in Beinwil gearbeitet.
Nach der Klosteraufhebung im Jahr 1874 wurden die Besitzungen des Klosters durch den Staat versteigert. Neben den Klosterhöfen kam auch die «Schmitte» unter den Hammer. Gekauft wurde sie vom bisherigen Pächter Georg Ankli, der 1858 als Schmied von Zullwil nach Beinwil gezogen war. Seit diesem Kauf vor 128 Jahren blieb die Hammerschmiede bis heute im Besitz der Familie Ankli.